Umfrage FINANCE Private Equity Panel Herbst 2021

Als gut informierte M&A Boutique, sichtet starkpartners kontinuierlich die Nachrichtenlage nach aktuellen und spannenden Erkenntnissen aus dem M&A Markt. Eine sehr renommierte und erkenntnisreiche Studie ist hierbei das FINANCE Private Equity Panel des Finance Magazins. Dieses erscheint alle drei Monate und beleuchtet die aktuelle Lage am Private-Equity-Markt. Die Ergebnisse des Panels aus dem Herbst 2021 möchten wir Ihnen an dieser Stelle ausschnittsweise präsentieren.

SPACs finden bei Private-Equity-Häusern wenig Zustimmung

Aktuell ist im Zusammenhang mit M&A viel vom Begriff der SPACs, spezielle börsennotierte Investitionsvehikel, rund um die Welt zu lesen. Seit Beginn des vergangenen Jahres (2020) wird der Betrag, der durch SPACs vor allem durch Börsengänge in den USA, eingesammelt wurde auf rd. eine Viertel Billion US-Dollar taxiert. Die Experten des Finance Magazins sehen in der Verschmelzung, der mit SPACs eingesammelten Geldtöpfe mit wertvolleren Unternehmen, ein Potenzial für M&A Transaktionen von ca. 1 Billion US-Dollar.

Jedoch zeigt die Rückmeldung der befragten Private-Equity-Investoren im deutschen Mittelstand, dass sie von keinem Siegeszug der SPACs auf dem deutschen M&A bzw. Private-Equity-Markt ausgehen. 72 Prozent der Teilnehmer aus den wichtigsten Private-Equity-Häusern können sich nicht vorstellen, dass sie als SPAC-Berater oder -Investor auf den Siegeszug der SPACs aufspringen.

„Auch wenn SPACs global betrachtet die nächsten Jahre eine relevante Größe bleiben werden, bleibt die Skepsis in Deutschland weiter hoch. In der aktuellen Situation ist ein echter Exit über einen SPAC auch nur schwer umzusetzen.“

Dr. Jacob Siebert, Partner der Kanzlei CMS

Hohe Kaufpreise bei hoher Verfügbarkeit von Deal-Finanzierungen

Im Rahmen des FINANCE Private Equity Panels wurden die Befragten gebeten, eine Einschätzung der aktuellen Unternehmensbewertungen am Markt abzugeben. Auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten die Studienteilnehmer die Kaufpreisattraktivität mit 3,8. Dies impliziert aktuell hohe Kaufpreise am Markt. Interessant ist der Punkt, dass im Herbst 2019, also vor Beginn der Corona-Pandemie, die Kaufpreise noch höher mit einem Wert von 4,0 bewertet wurden. Dies liegt laut Dr. Tobias Schneider, Partner der Kanzlei CMS, daran, dass es ein Ungleichgewicht zwischen geeigneten Targets und zur Verfügung stehendem Kapital gibt.

Ein wesentlicher Faktor hierfür bildet die Verfügbarkeit von Deal-Finanzierungen. Auf einer Skala von 1 bis 10 schätzen die PE-Manager die aktuelle Debt-Verfügbarkeit mit 8,48 Punkten ein. Dies ist der dritthöchste Wert seit Beginn der Panel-Aufzeichnung im Jahr 2010. Der Wert liegt ebenfalls über dem Vor-Corona-Niveau (Herbst 2019 7,96 Punkte). Auch die Konditionen dieser Finanzierungen sind aktuell mit einem Wert von 7,32 sehr attraktiv und liegen über dem Wert aus dem Herbst 2019 (6,96 Punkte). „Insofern bleiben die Ampeln auf Grün für Transaktionen“ resümiert Dr. Jacob Siebert, Partner der Kanzlei CMS, kurz und zutreffend.

Der Run auf die Hype-Branchen lässt nach, die Out-Branchen erholen sich

Auf dem Private-Equity-Markt hat sich in den vergangenen Jahren folgendes Bild abgezeichnet: Die Investoren hatten vor allem ein Auge auf asset-leichte Unternehmen aus konjunkturunsensiblen Branchen, wie z. B. Healthcare, Software/IT und Dienstleistungen geworfen. Klassische Branchen des deutschen Mittelstands (u.a. Automotive bzw. Bau oder Maschinenbau) wurden unattraktiver für die PE-Investoren.

Das gezeichnete Bild scheint sich nun allerdings abzuschwächen. Zwar schätzen die Teilnehmer des Panels auf einer Skala von 1 bis 10 die Software/IT-Branche (8,8 Punkte) sowie Healthcare-Branche (8,36 Punkte) immer noch sehr attraktiv ein, jedoch können die „klassischen“ Branchen am anderen Ende des Kontinuums an Attraktivität gewinnen. So wurde die Attraktivität der Automotive Branche im Frühjahr 2021 noch mit 2,56 Punkten bewertet. Im Herbst 2021 sind dies bereits 2,96 Punkte. Auch die Baubranche konnte innerhalb eines halben Jahres einen Attraktivitätszuwachs (Frühjahr 2021 4,41 Punkte, Herbst 2021 5,24 Punkte) verzeichnen.

Das FINANCE Private Equity Panel im Herbst 2021 zeigt, dass die SPACs bei deutschen PE-Investoren nur wenig Interesse wecken. Der Markt weist aktuell hohe Kaufpreise aber auch eine hohe Verfügbarkeit an Deal-Finanzierungen auf. Klassische Branchen, wie z.B. Automotive oder der Maschinenbau, werden von Private-Equity-Häusern heute als attraktiver als noch vor einem halben Jahr, wahrgenommen.

Erkenntnisse FINANCE Private Equity Panel Herbst 2021

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FINANCE Private Equity Panel Herbst 2021 – Ergebnisse (finance-magazin.de)