Rüstungsindustrie zwischen geopolitischem Schub und industrieller Realität. M&A wird zum strategischen Werkzeug für Transformation, Wachstum und Nachfolge.

Die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie hat sich innerhalb weniger Jahre von einem politisch kontrollierten Nischenmarkt zu einem industriepolitisch geförderten Wachstumsfeld gewandelt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der steigende Druck auf die NATO-Partner zur Erfüllung des 2%-Ziels und die europäische Debatte um strategische Autonomie haben die Rahmenbedingungen für Rüstungsunternehmen fundamental verändert.

Gleichzeitig bleiben viele Herausforderungen strukturell: lange Entwicklungszyklen, komplexe Genehmigungsverfahren, stark regulierte Exportmärkte, begrenzte Skaleneffekte und Abhängigkeiten von öffentlichen Beschaffungsprozessen. Mittelständische Zulieferer und Systempartner geraten zunehmend in den Fokus – sie liefern Präzision, Flexibilität und technologisches Know-how, oft als Hidden Champions im Hintergrund. Wer heute Verantwortung trägt, steht vor der Frage: konsolidieren, wachsen, diversifizieren – oder übergeben?

starkpartners begleitet seit Jahren Unternehmen aus der wehrtechnischen Industrie – diskret, integer und mit hohem Verantwortungsbewusstsein. Ob Anbieter von komplexen Zerspanungsteilen, Systembaugruppen, Sensorik, Optik, Elektronik oder Spezialsoftware für militärische Anwendungen: Wir kennen die besonderen Anforderungen, die an Unternehmen in dieser Branche gestellt werden – technisch, regulatorisch und ethisch.

Wir wissen, wie viel Vertrauen es braucht, um in sensiblen Lieferketten dauerhaft bestehen zu können. Wir verstehen, wie eng operative Exzellenz, Zertifizierungen wie AQAP oder DIN 2303, sowie strategische Partnerschaften mit OEMs wie Rheinmetall, Hensoldt, KMW oder Airbus Defence verzahnt sind. Und wir wissen auch: Inhaberinnen und Inhaber dieser Betriebe handeln selten aus kurzfristigem Kalkül – sondern im Bewusstsein ihrer Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden, Kunden und Nation.

Der M&A-Markt für Unternehmen in der Sicherheits- und Rüstungsindustrie ist in Bewegung – aber selektiv. Auf der einen Seite stehen staatlich geförderte Nachfrageimpulse, ein massiver Investitionsbedarf und ein starker Konsolidierungsdruck. Auf der anderen Seite wirken Exportregeln, internationale Genehmigungsverfahren und politische Sensibilität als natürliche Markteintrittshürden.

Vor allem mittelständische Zulieferer geraten zunehmend ins Visier von strategischen Käufern, die ihr Portfolio verbreitern oder die Lieferkette vertikal integrieren möchten. Gleichzeitig suchen Investoren – vor allem mit industrieller Herkunft oder ESG-bewusster Ausrichtung – gezielt nach Unternehmen mit sicherheitsrelevantem Technologiefokus und gesicherter Auftragslage. Wichtig dabei: Der Zugang zu diesem Markt setzt Vertrauen, Sorgfalt und diskrete Steuerung voraus. Genau das zeichnet unsere Arbeit aus.


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Typische Zielunternehmen im Defence-M&A-Kontext

Attraktive Zielunternehmen sind in der Regel hochspezialisiert, technologisch fokussiert und strategisch unverzichtbar innerhalb der verteidigungsbezogenen Lieferkette. Ob Präzisionsdrehteile für Gefechtsmodule, Spezialkabel für Kommunikationstechnik, Embedded Software für Sensorplattformen oder metallverarbeitende Komponenten mit Schutzwirkung – entscheidend ist die Fähigkeit, dauerhaft zuverlässig unter militärischen Standards zu liefern.

Darüber hinaus gewinnen Unternehmen an Relevanz, die sich mit Cybersecurity & IT Services, dem Schutz kritischer Infrastrukturen (z. B. Energie, Wasser, Transport, Kommunikation), sowie Katastrophen- und Bevölkerungsschutz beschäftigen. Auch Anbieter im Bereich öffentliche Sicherheit & Behördenbedarf (z. B. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste) sowie Intelligence Services & Datenanalyse nehmen an strategischer Bedeutung zu. Schließlich zählen auch industrielle Technologien mit Dual-Use-Potenzial – etwa in Sensorik, Robotik oder Werkstofftechnik – zu den zunehmend attraktiven Zielgruppen.

Viele mittelständische Firmen sind seit Jahrzehnten in ihrer Nische etabliert, verfügen über langjährige Rahmenverträge mit Bundeswehr, NATO oder EU-Agenturen, und erfüllen komplexe Zertifizierungen wie AQAP 2110, ISO 9001 für Wehrtechnik oder ITAR-konforme Prozesse bei US-bezogenen Anwendungen. Häufig finden sich Mehrwertfaktoren wie eigene Entwicklungsanteile, Prüflabore, Kleinserienkompetenz oder digitale Schnittstellen zur Endkundenintegration. Gerade in sicherheitskritischen Bereichen ist personelle Stabilität und Know-how-Tiefe ein wesentlicher Vermögenswert.

Bewertungsdynamik & Marktlogik: Vertrauen, Zulassung, Tiefe

Bewertungen im Rüstungs- und Sicherheitsbereich folgen keiner klassischen Branchensystematik. Nicht Umsatz oder EBITDA allein bestimmen den Wert – sondern Dauerhaftigkeit der Kundenbeziehungen, Zugang zu kritischen Programmen, technologiebezogene Eintrittsbarrieren und das Ausmaß regulatorischer Hürden.

Ein Zulieferer, der etwa für gepanzerte Fahrzeuge, Kommunikationssysteme, Luftverteidigungskomponenten oder auch Cyber- und IT-Schutzlösungen über projektbezogene Lieferhistorien verfügt, erzielt deutlich stabilere Bewertungsgrundlagen als ein klassischer Industriefertiger ohne sicherheits- oder wehrtechnischen Track Record. Ebenso gilt dies für Anbieter im Bereich Infrastrukturschutz, Katastrophenhilfe und öffentliche Sicherheit, deren Produkte und Dienstleistungen regulatorisch verankert und staatlich nachgefragt sind.

Auch die Fähigkeit, komplexe Fertigungstiefen in-house abzubilden – inklusive Oberflächenveredelung, Prüfung und Dokumentation – beeinflusst die Investorenwahrnehmung. Vertrauenswürdigkeit, Diskretion, Compliance-Fitness sowie die nachweisliche Eignung für Dual-Use-Technologien gelten als stille, aber entscheidende Werttreiber.

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Häufige Fragen zur Unternehmensnachfolge im Defence-Segment

Rüstung Verteidigung Defence Aerospace
Ob Bewertung, Nachfolge oder Verkauf – die meisten Unternehmer stehen vor ähnlichen Fragen, wenn es um ihr Defence Unternehmen geht. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einen ersten Überblick geben und zentrale Punkte klären, die in fast jedem Projekt relevant werden. Für alles Weitere stehen wir Ihnen jederzeit vertraulich und persönlich zur Seite.

Die Bewertung eines Defence-Unternehmens stützt sich neben Umsatz- und EBITDA-Multiplikatoren vor allem auf branchenspezifische Faktoren: langfristige Beschaffungsverträge mit staatlichen Auftraggebern, sicherheitsrelevante Zertifizierungen, proprietäre Technologien und IP sowie die Positionierung im Verteidigungsökosystem. Wiederkehrende Umsätze aus Service- und Wartungsverträgen, technologische Eigenständigkeit und die Erfüllung regulatorischer Anforderungen sind dabei zentrale Werttreiber.

Im Defence-Bereich orientieren sich Bewertungen in der Regel an Umsatz- und EBITDA-Multiples. Je nach Segment – etwa Wehrtechnik, Luft- und Raumfahrt oder Cyber-Security – variieren diese deutlich. Typischerweise bewegen sich EBITDA-Multiples zwischen 7x und 12x, in besonders technologiegetriebenen oder sicherheitskritischen Nischen können auch Werte darüber erzielt werden. Aufgrund langfristiger Auftragsstrukturen, hoher Eintrittsbarrieren und wiederkehrender Serviceumsätze liegen die Multiples meist über dem klassischen Industrieniveau.

Für die Begleitung eines Unternehmensverkaufs wird in der Regel ein mehrstufiges Vergütungsmodell vereinbart: ein monatlicher Retainer zur Abdeckung der laufenden Beratungs- und Prozesskosten sowie eine erfolgsabhängige Success Fee, die nur im Falle eines erfolgreichen Abschlusses fällig wird. So ist sichergestellt, dass beide Seiten ein gleichgerichtetes Interesse am Transaktionserfolg haben. Die Höhe des Retainers und der Success Fee richtet sich nach Größe, Komplexität und Transaktionsvolumen des Unternehmens und wird zu Beginn des Mandats transparent vereinbart.

Ein M&A-Prozess im Defence-Bereich dauert in der Regel 9 bis 15 Monate. Neben den klassischen Phasen – Vorbereitung, Investorenansprache, Due Diligence und Verhandlung – verlängern insbesondere regulatorische Prüfungen, Exportkontrollauflagen sowie Sicherheits- und Geheimschutzanforderungen die Transaktionsdauer. Auch die enge Einbindung staatlicher Stellen und die sorgfältige Auswahl geeigneter Investoren führen dazu, dass Defence-Transaktionen meist komplexer und zeitintensiver sind als in anderen Branchen.

Diskretion ist oberstes Gebot. Weder Mitarbeiter noch Kunden erfahren ohne Absprache von Verkaufsplänen. Wir steuern den Prozess so, dass nur geprüfte Interessenten Einblick erhalten.

Für einen erfolgreichen M&A-Prozess im Defence-Bereich sind neben den üblichen Finanz- und Unternehmensunterlagen insbesondere sicherheits- und exportrelevante Dokumente aufzubereiten. Dazu zählen geprüfte Jahresabschlüsse, detaillierte Auftrags- und Projektlisten, Nachweise über Zulassungen, Zertifizierungen und Exportgenehmigungen, IP- und Technologierechte, Compliance- und IT-Sicherheitskonzepte sowie Informationen zu langfristigen Wartungs- und Serviceverträgen. Eine transparente und strukturierte Dokumentation ist entscheidend, um den hohen regulatorischen Anforderungen und der Due Diligence von Investoren gerecht zu werden.

Typische Investoren im Defence-Bereich sind vor allem strategische Käufer wie internationale Rüstungs- und Wehrtechnikunternehmen, die durch Zukäufe ihr Produktportfolio, ihre technologische Tiefe oder ihre Marktpräsenz erweitern möchten. Daneben treten auch Private-Equity-Gesellschaften auf, die sich auf sicherheits- und technologiegetriebene Branchen spezialisiert haben. Ergänzend investieren Family Offices mit langfristigem Horizont sowie spezialisierte Infrastruktur- und Verteidigungsfonds, die den Zugang zu stabilen Cashflows und geopolitisch relevanten Märkten suchen.

Die Due Diligence im Defence-Bereich verläuft grundsätzlich wie in anderen Branchen – mit Prüfungen der Finanzen, Verträge, Steuern, rechtlichen Strukturen und Personalthemen. Hinzu kommen jedoch spezifische Aspekte: die Überprüfung von Exportgenehmigungen, Geheimschutzauflagen, sicherheitsrelevanten Zertifizierungen, IP- und Technologierechten sowie die Bewertung der Compliance im Hinblick auf internationale Rüstungs- und Exportkontrollgesetze. Aufgrund dieser zusätzlichen Anforderungen ist die Due Diligence meist umfangreicher und stärker reglementiert als in klassischen Industrien.

Viele Käufer wünschen eine Übergangsphase von 6–24 Monaten. Ob und wie lange der Unternehmer an Bord bleibt, ist verhandelbar und hängt von Nachfolgeplanung, Teamstruktur und Investorenmodell ab.